Der Platz trägt seinen Namen nach Fürst Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen (1835-1905), der bei der Regelung der spanischen Thronfolge eine Rolle spielte und von dem im Kontext der sogenannten „Emser Depesche” die Rede ist (vgl. unter Punkt A: Schloss). Sein Reiterstandbild ist auf den Eingang des nach ihm benannten Prinzenbaus gerichtet. Zuvor hieß der Platz Karlsplatz. 1869 wurde dort für Fürst Karl ein Denkmal enthüllt, das heute auf dem neuen Karlsplatz vor dem Marstallgebäude steht. Der Leopoldplatz war bereits mit Bäumen umsäumt. Der zentrale Platz war mit einer Buchhandlung, dem Hotel „Deutsches Haus, Hôtel d’Allemagne“ mit seinem großen Veranstaltungssaal und später einem Einkaufszentrum lange Zeit eine Art Mittelpunkt der Stadt.

Der Jurist und Paulskirchenabgeordnete Carl Otto Würth (1803-1884) war zuvor 1848 an diesem damals offenen Platz Hauptredner bei einer Volksversammlung mit 3000 Teilnehmern. Seinen Einsatz für die Demokratie endete mit seiner Flucht in die Schweiz. Er arbeitete dort als Rechtsanwalt. Infolge der Freiheitsbewegung verhandelte Fürst Karl Anton mit dem stammverwandten Haus Preußen. Die beiden Fürstentümer werden als „Hohenzollernsche Lande“ die jüngste der preußischen Provinzen.

Am 23. Juni 1945 besuchte der Sultan des französischen Protektorats in Marokko, der spätere König Mohammed V., die von den Franzosen besetzten Gebiete in Süddeutschland. Anlässlich dieses Besuchs wurde hinter dem Leopold-Denkmal mit Blumen das Symbol der französischen Résistance – das Lothringische Kreuz – dargestellt und der marokkanische Sultan nahm in einem Meer aus marokkanischen Fahnen auf dem Leopoldplatz eine Truppenparade ab, bevor er im Schloss von General Joseph de Goislard de Monsabert, dem Kommandeur des Zweiten Französischen Armeekorps, empfangen wurde.

Otto H. Becker